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Tonkamminstrumente bedienen sich zur Erzeugung der Töne angerissener Stahlzungen, die einzeln oder eben als ausgesägter Kamm zuerst einmal durch einen Stift angerissen werden. Bekannt ist diese Form der Tonerzeugung von den Schweizer Spieldosen, die es bereits seit Jahrhunderten gibt. Die Stifte sind bei diesen Instrumenten ähnlich wie bei einer Walzendrehorgel auf einer Walze untergebracht. Wie für die Drehorgel gilt natürlich auch hier, dass die Musikauswahl und die Spieldauer der Stücke durch den Umfang der Stiftwalze und ihre Breite beschränkt ist. Die Fertigung des gesamten Instruments ist durchaus der Uhrmacherkunst vergleichbar und entsprechend aufwändig und teuer.

Erst die Umstellung auf die Steuerung der Töne durch einen Mechanismus, der den Wechsel der Musikstücke durch einen Tonträger (Platte) ermöglicht, die über Nocken der Platte Sternräder antrieb, die wiederum die Funktion der Stifte auf der Walze übernahmen und die einzelnen Stahlzungen anrissen, konnte diese Form der Musikerzeugung verbilligt und damit einem breiteren Publikum zu erschwinglichen Preisen zugänglich gemacht werden. Das Zentrum der Herstellung solcher Automaten lag in Leipzig, wo sich gleich mehrere Fabriken mit der Herstellung und Weiterentwicklung solcher Instrumente beschäftigten.


Restauration eines Instruments im Musikautomatenmuseum Seewen, CH

Eine der großen Sammlungen Schweizer Tonkamminstrumente, insbesondere von Spieluhren, befindet sich im Musikautomatenmuseum in Seewen, SO in der Schweiz, dessen Besuch ich jedem Interessierten an mechanischer Musik wärmstens empfehlen kann:

Musikautomatenmuseum Seewen

Im Bild sehen wir die Restauration eines Tonkamminstruments mit zusätzlichen Glocken.

Auf den folgenden Seiten mit der Vorstellung von drei kleinen Tonkamminstrumenten wird die obige Einführung anhand der Fotos technisch nachvollziehbar.