Meine neueste alte Orgel ist eine der frühen Bacigalupo-Orgeln. Die Orgel enstand in der Werkstatt der Firma Cocchi, Bacigalupo & Graffigna in der Schönhauser Allee 78 in Berlin. Nachdem diese Adresse und die Firma lediglich zwischen 1891 und 1903 bestanden hat, kann man die Orgel recht gut in diese Zeit datieren.

Derzeit habe ich eine Walze aus der (späteren) Produktion von Luigi Bacigalupo (Werkstatt: Schönhauser Allee 79) mit 8 Liedern.

Das Instrument ist ein ziemlicher "Düsenjäger", der Doppelschöpfer liefert für das relativ kleine Instrument eine recht große Windmenge, daraus resultiert eine erheblich Lautstärke. Die Orgel hat neben der Bodenmusik und den sichtbaren Panflöten im Prospekt ein ausschaltbares Violinregister. Die Orgel besitzt 26 Tonstufen.



Die Bilder oben zeigen die Steuerung (Clavisholz ausgehebelt) und die Walze mit den Violinpfeifen und den Flöten im Prospekt. Beachtlich finde ich, dass zwei der Basspfeifen ebenfalls wohl aus Platzgründen nach oben geführt wurden (links im Vordergrund sieht man eine dieser gedackten Basspfeifen). Die Bilder unten zeigen Antrieb und Walzenschlitten der Orgel. Bei der Restaurierung wurde das Treibrad der Walze gedreht - eine, wie man sieht, durchaus erforderliche Maßnahme. Die Tonbeispiele verdeutlichen das Volumen dieser Orgel.